Stressreaktion
Körperliche und psychische Antworten des Organismus auf einen Stressor wird als Stressreaktion bezeichnet. Diese können von verschiedenen Faktoren abhängig sein.
Erinnern Sie sich noch an den biologischen Ablauf von Stress? Wenn nicht, schauen Sie sich noch einmal das Schaubild aus der ersten Einheit an.
Nachdem ein Reiz bei Ihnen angekommen ist wird in der Amygdala eine der drei folgenden emotionalen Entscheidungen getroffen: Bewerten Sie den Reiz positiv, negativ oder ist er Ihnen egal?
Bewerten Sie den Reiz als negativ kommt es zu einer Stressreaktion die auf 4 verschiedenen Ebenen stattfinden kann:
1. Körperliche Ebene
Körperreaktionen die außerhalb der persönlichen Normalität liegen, können Teil Ihrer Stressreaktion sein. Jeder hat normalerweise wenige Körperteile und/oder Organe die als erstes bei Stress aufgerufen werden. Allgemein ist die Palette der körperlichen Stressreaktionen groß:
- Muskelverspannungen
- schnelle Atmung
- Rückenschmerzen
- Schweißausbrüche
- Herzrasen
- Übelkeit
- Zuckungen
- Zähneknirschen
- Hörsturz
Nehmen Sie einen Zettel und Papier und notieren Sie die Antwort auf folgende Frage: “Wie reagiert Ihr Körper, wenn Sie im Stress sind?”
2. Kognitive Ebene
Auf der kognitiven Ebene geht es um die eigenen Gedanken. Stress entsteht zu einem erheblichen Teil im Kopf, denn eigene Gedanken können höchst wirksame Stress-verstärker sein. Hinzu kommen noch gedankliche Bewertungen und Erfahrungen.
Manche Gedanken sind besonders dazu geeignet unseren Stress zu verstärken. Sie sind unbemerkt zu einem Teil von uns selbst, unserer Sicht der Dinge und der Welt geworden. Durch jahrelange Kultivierung reiften sie allmählich zu einer Art Realität heran, die irgendwann nicht mehr in Frage gestellt wird.
- Stressverschärfende Denkmuster können sein:
- Hadern mit der Realität – statt Annehmen der Realität
- Blick auf das Negative – statt Blick auf das Positive
- Defizit-Denken – statt Kompetenz-Denken
- Negative Konsequenzen – statt sehen von Chancen
- Personalisieren – statt Distanzieren und Relativieren
Ständiges Grübeln, Denkblockaden, Konzentrationsprobleme, Selbstzweifel Katastrophenfantasien Gedächtnisstörungen, Blackout (Leere im Kopf) sind typische Reaktionen auf der kognitiven Ebene.
3. Emotionale Ebene
- In die emotionale Ebene gehören alle Emotionen, die durch den Reiz ausgelöst werden. Alle Emotionen können Teil der Stress-Reaktion sein:
- Ärger
- Wut
- Nervosität
- Unzufriedenheit
- Hilfslosigkeit
- Ängste
Was sind Ihre persönlichen Stressverstärker?
Drucken Sie sich hierzu erst einmal die Checkliste aus und werten Sie die Überprüfung Ihrer Gedanken aus. Tragen Sie anschließend hier ihre persönlichen Verstärker und den dazu passenden Satz des förderlichen Gedanken ein.
Welche Gefühle stellen sich bei Ihnen bei welchem Stress ein?
4. Verhaltensebene
- Stressreaktionen können das Verhalten des Menschen ändern und zu persönlichen und sozialen Problemen führen:
- Rastlosigkeit
- Fehler
- Unregelmäßige Essgewohnheiten
- Unfälle
- Betäubungsverhalten
- Soziale Konflikte
- Kommunikationsstörungen
- Isolation
Welches Verhalten legen Sie bei welchem Stress an den Tag? Schreiben Sie die Antwort ebenfalls auf den Zettel.
Fazit:
Denken Sie daran, am Anfang steht immer Ihre eigene Bewertung. Stress oder kein Stress, damit fängt alles an.
Eigene Stressreaktionen lassen Sie erkennen, dass etwas nicht in Balance ist. Schauen Sie sich diese Reaktionen an und fragen Sie sich, durch welche Gedanken und Emotionen sind diese Reaktionen entstanden?
„Von allen Urteilen, die wir im Leben fällen, ist keines so wichtig wie das, das wir über uns selbst fällen“ Nathalie Branden