Die Atmung

Unsere Atmung ist ein biologischer Prozess, bei dem Sauerstoff aufgenommen, in die Zellen transportiert und dort in der Atmungskette zu Wasser reduziert wird. Im Gegenzug wird Kohlendioxid produziert und abgegeben.

Die Atmung wird über das Atemzentrum im Hirnstamm gesteuerte und ist die einzige automatische Grundfunktion des Körpers, die Sie zeitweise willentlich beeinflussen können.
Sie atmen ein – Sie atmen aus und das tagtäglich ohne nachzudenken, solange Sie leben.

In Ruhe atmen Sie etwa 12- bis 15-mal pro Minute ein und aus.
Bei erhöhter körperlicher Aktivität und in stressigen Situationen atmen Sie automatisch schneller und kürzer.

Da der Körper Sauerstoff für die meisten Stoffwechselvorgängen in den Zellen, für den Kreislauf und die Durchblutung sowie für das Nervensystem benötigt, ist der Gasaustausch überlebenswichtig.

Viel Luft zu atmen bedeutet aber nicht, viel Sauerstoff in die Zellen zu bekommen. Für den Transport des Sauerstoffes aus dem Blut in die Körperzellen wird Kohlendioxid benötigt. Kohlendioxid ist daher wie oft gedacht nicht nur ein Abfallprodukt, sondern für eine gute Sauerstoffnutzung von großer Bedeutung und für Ihre Gesundheit unabdingbar.

Das zuständige Organ für die Atmung ist die Lunge.

Die Lunge sitzt im Brustraum und wird aus zwei Lungenflügeln gebildet. Durch die Lage des Herzens auf der linken Seite des Körpers, ist der linke Lungenflügel etwas kleiner, als der rechte.

Jeder Lungenflügel wird durch Lungenlappen unterteilt. Auf der rechten Seite sind es drei, auf der linken Seite zwei.
Unterhalb der Lunge sitzt das Zwerchfell, das den Brustraum vom Bauchraum trennt.

Über den Rachen wird die Luft in die Luftröhre, über die Bronchien bis hin zu den Lungenbläschen gesogen. Hier findet dann der Gasaustausch statt.

An der Atmung ist jedoch nicht nur die Lunge beteiligt, für die Atemmechanik ist auch die Atemhilfsmuskulatur von entscheidender Bedeutung. Im Gegensatz zum vegetativen Nervensystem steuert das somatische Nervensystem unsere Muskulatur zur Haltung und Bewegung.

Somit sind Sie fähig ihren Körper zu bewegen und zu stabilisieren, während dessen ihr Atemzentrum die Atmung aufrecht erhält.
Ist unser Körper verspannt, wird auch die Atmung durch die angespannten Muskeln blockiert.

Gut zu Wissen:

Über ruhiges Atmen treten über die Verlangsamung des Herzschlages Gelassenheit und Entspannung ein. Dabei ist die Nasenatmung der Mundatmung vor zu ziehen, damit die Luft gereinigt, angefeuchtet und vorgewärmt in den Körper gelangt.

Vorgänge bei der Ein- und Ausatmung

Es gibt zwei Möglichkeiten die Luft ein zu atmen um den Raum der Lunge zu vergrößern.

Bauchatmung

Bei der Bauchatmung wölbt sich die Bauchdecke nach vorne, das Zwerchfell senkt sich und die Lungenflügel vergrößern sich. Hierbei nutzen Sie ca. 60% ihres Lungenvolumens.

Brustatmung

Bei der Brustatmung heben kleine Zwischenrippenmuskel den Brustkorb und das Zwerchfell an, damit sich die Lunge vergrößern kann. Hierbei nutzen Sie ca. 30% ihres Lungenvolumens.

Nach der Einatmung durch Mund oder Nase in der sich die Lunge mit Luft füllt, erfolgt die Ausatmung. Jetzt befindet sich nur noch wenig Luft in der Lunge.

Nach dem Ausatmen erfolgt eine kurze Atempause, um Ruhe in den Rhythmus zu bringen.

Wie sieht die Atmung beim Menschen in der heutigen Zeit aus?

In einigen Studien geht man bei der sogenannten normalen Bevölkerung davon aus, dass 90% der Menschen hyperventilieren.
Das heißt, sie atmen zu schnell und zu viel Luft ein. Dieses führt dazu, dass sich der Kohlendioxidgehalt im Blut verringert und der Sauerstoff nicht effektiv in die Zellen transportiert wird.

Bei chronisch Kranken hat man festgestellt, dass sich in der Lunge sowie im Blut ein CO2 Mangel befindet.

Welche gesundheitlichen Folgen können eine vermehrte Einatmung von Luft hervorrufen?

  • Entstehung von freien Radikalen
  • Entzündungsreaktionen und chronische
  • Entzündungen
  • Mentale und psychische Störungen
  • Muskuläre Anspannung
  • Verengung der Bronchien

Gut zu Wissen:
Ausgleichend und regenerierend für Ihren Körper ist eine langsame Atmung in den Bauch.
Atemtechniken können Verdauungsstörungen beeinflussen, Schmerzen lindern, und das Gehirn stärken.

Bei aktiven Aufgaben in denen Sie voller Energie sein müssen, ist eine schnelle Brustatmung nicht verkehrt oder sogar nötig. Doch je weniger Sie ausatmen um so mehr steigt die Muskelspannung und Gifte bleiben im Körper.

Bauen Sie deshalb immer wieder Erholungsphasen in Ihren Alltag ein, in der Sie auf Ihre Atmung achten.

Wenn Sie sich beim Autogenen Training auf die Atmung konzentrieren, kommt es automatisch zu einer Veränderung der Atemtätigkeit.

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